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Rückblick auf die Konferenz „Anwaltschaft im Blick der Wissenschaft“

Rückblick auf die Konferenz „Anwaltschaft im Blick der Wissenschaft“

Am Freitag, den 09.11.2018, führte die Bundesrechtsanwaltskammer gemeinsam mit dem Institut für Prozess- und Anwaltsrecht in den Räumlichkeiten der Juristischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover die Konferenz „Anwaltschaft im Blick der Wissenschaft“ durch.

Das Generalthema der Konferenz war die „Reform des anwaltlichen Gesellschaftsrechts – Zwischen Fremdkapital und Zugang zum Recht“. Die Konferenz sollte also das Spannungsfeld zwischen reiner Kapitalbeteiligung an Rechtsanwaltskanzleien, der Gewährleistung anwaltlicher Grundwerte und des gleichen Zugangs zum Recht für alle Rechtsuchenden aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. 

Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Christian Wolf, führte RA Andre Haug, Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer, die Gäste in die Thematik der Konferenz ein und stellte den Vorschlag der BRAK zur Reform des berufsrechtlichen Gesellschaftsrechts, sowie den DAV-Diskussionsvorschlag von Martin Henssler, vor.

Der erste Themenblock der Konferenz befasste sich vornehmlich mit der Aufgabe und den Anforderungen der Anwaltschaft mit Bezug auf den Zugang zum Recht. Hierzu referierte Professor Andrew Higgins (Oxford) zur „Cab rank rule“ und schuf den Gästen damit einen internationalen Einblick in die Thematik. Zudem legte Prof. Dr. Christian Wolf mit seinem Vortrag eine „ökonomische Analyse des anwaltlichen Dienstleistungsmarktes“ dar. Den Zugang zum Recht im Zivilprozess, insbesondere durch Prozesskostenhilfe, griff auch Prof. Dr. Caroline Meller-Hannich auf.

Den zweiten Themenblock „Implikationen des Gesellschaftsrechts“ eröffnete Prof. Dr. Jens Bormann mit seinem Vortrag zum berufsrechtlichen Gesellschaftsrecht. Nach einer kleinen Stärkung in der Mittagspause fuhr Prof. Dr. Johannes Hager aus München mit seinem Vortrag „Gesellschaftsrechtliche Paradigmata: Vom Stakeholder Ansatz zum Shareholder Ansatz“ fort. Weiterhin berichtete Dr. Aled Griffiths (Juve) über Vergütungsstrukturen und Anreizsysteme der „Big Law Firms“. Anschließend gewährte Privatdozent Dr. Ulrich Thielemann mit seinem Vortrag „Rendite um jeden Preis“ einen wirtschaftsethischen Einblick in die Thematik. Zuletzt schloss Dr. Sebastian Bürger, LL.M. den zweiten Themenblock mit seinem Vortrag „Gewerbesteuer und Freiberuflichkeit“ ab.

Nach der Kaffeepause moderierte Constantin van Lijnden, Redakteur bei der FAZ, die Podiumsdiskussion, um die zuvor gehörten Beiträge thematisch aufzubereiten und Fragen zu diskutieren. An der Podiumsdiskussion nahmen nebst einigen der Referierenden auch Dr. Ralph Guise-Rübe, Präsident des LG Hannover, sowie Prof. Dr. Volkert Vorwerk, Rechtsanwalt beim BGH, teil.

Nach der abschließenden Podiumsdiskussion mündete die Konferenz in angeregten Gesprächen bei Brot und Wein.

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